Brass & Sinfonik II – English Folk Song Suite


Bevor sich am Abend des 12. März 2015 im Volkshaus zu Jena die Klänge eines Sinfonieorchesters mit denen einer Brass Band unter der Leitung von Philippe Bach vereinen, präsentieren wir zuerst ein eigenes Stück, dirigiert von Alexander Richter. Hierfür haben wir uns die „English Folk Song Suite“ von Ralph Vaughan Williams ausgesucht. Dieses Werk wurde im Jahr 1923 geschrieben und gilt als eine der berühmtesten Kompositionen für eine Militärkapelle. Nach Angaben seiner Frau Ursula wollte Vaughan Williams diesem Klangkörper einmal die Möglichkeit geben, echte Melodien zu spielen. Die Uraufführung fand am 4. Juli 1923 statt. Im Jahre 1956 wurde die Bearbeitung für Brass Band von Frank Wright veröffentlicht.

„Ralph Vaughan Williams in Dorking“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ralph_Vaughan_Williams_in_Dorking.JPG#mediaviewer/File:Ralph_Vaughan_Williams_in_Dorking.JPG

„Ralph Vaughan Williams in Dorking“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ralph_Vaughan_Williams_in_Dorking.JPG#mediaviewer/File:Ralph_Vaughan_Williams_in_Dorking.JPG

Die Suite besteht aus drei Sätzen: einem Marsch, einem Intermezzo und einem weiteren Marsch. Ursprünglich existierte auch noch ein vierte Satz, Sea Songs, der jedoch vom Komponisten nach der Uraufführung entfernt wurde.

1. Satz „March: Seventeen Come Sunday

Zu Beginn ertönt das Hauptmotiv aus dem Volkslied „Seventeen Come Sunday“, welches in irregulären Phrasen wiederholt wird. Im Anschluss wechselt der Satz in das etwas ruhigere „Pretty Caroline“, das durch „Dives and Lazarus“ abgelöst wird. Innerhalb dieses dritten Motivs stehen sich ein 6/8- und 2/4-Rhythmus gegenüber, was für eine besondere Dynamik sorgt. Der Satz endet mit einem kraftvollen Da Capo und einem fulminanten Schluss

2. Satz „Intermezzo: My Bonny Boy

Der zweite Satz besteht einerseits aus dem elegischen „My Bonny Boy“, in welchem sich das Solo Kornett solistisch präsentiert, und andererseits aus dem übermütigen „Green Bushes“, ein typischer englischer Walzer. Langsam und leise beginnt dieser Part und beschleunigt dann in ein heiteres Allegro, in dem teilweise Auszüge aus der anfänglichen Elegie zu hören sind.

3. Satz „March: Folk Songs from Somerset

Mit dem kräftig gespielten Motiv aus „Blow Away the Morning Dew“ eröffnet der dritte Satz, wandelt sich dann in ein zartes Piano und schließt mit einem starken Fortissimo. Direkt im Anschluss ist „High Germany“ zu hören, welches das zweite melodische Motivs darstellt. Nun erlebt der Satz eine Schlüsselstelle und wandelt seine Taktart. Die grazile Melodie aus „The Trees So High“ erklingt im zarten 6/8-Takt und verleiht akustischen Stimmung eine neue Seite. Anschließend kehrt sich der Marsch wieder davon ab und wechselt zurück in den 2/4-Takt. Im Finale ertönt die schwere Melodie aus „John Barleycorn“, umrahmt von dekorativen Figuren im hohen Blech.

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